Page 570 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
1746 – Montag, den 17. Oktober
In Anwesenheit der Achter legt der Rat die 5 Simpla zum Termin Allerheiligen
um.
1746 – Samstag, den 22. Oktober
Bürgermeister Schefer verliest einen kurfürstlichen Befehl vom 12. September,
nach dem die Wirte sonn- und feiertags morgens vor 11 Uhr und nachmittags
vor 4 Uhr kein Bier, Branntwein oder Wein ausschenken dürfen. Auch die
Krämer dürfen in dieser Zeit ihre Läden nicht offenhalten. Der Landmesser
Queckenberg erhält für seine Arbeit ahn Deuffemich 5 gld. 400
Baumeister Messenich gibt die Ernteerträge aus den beiden Gräben bekannt. Es
sind 5 Ohm Bleichart und 2 Ohm 1 v Weißwein erzielt worden. Es bleibt aber
kein Füllwein übrig. Schützenmeister Schopp gibt bekannt, dass an Wallwein 3
Ohm 14 v erzielt worden sind, die bei Herrn Alden jun. lagern. Der zeitliche
Offermann Andreas Becker klagt, dass einige Grundbesitzer sich weigern, den
Glockwein zu entrichten. Becker bittet den Rat um Unterstützung. Er bringt ein
Register vor. Am Dienstag soll der Stadtdiener den Offermann bei der Ein-
sammlung des Glockweines begleiten. Wer dann immer noch nicht bezahlt,
soll gepfändet werden. Die Witwe von Johannes Müller bittet um Unterstüt-
zung mit Lebensmitteln. Der Rat weist den Schöffen Wolff als Gildenmeister
an, den armen Alten wöchentlich ein Brot und ½ lb Butter zu geben. 401
Der Schatzheber von Walporzheim Johann Koch und Jakob Steffens weisen ein
strafbewehrtes Mandat des Offizials vor, nach dem der Pastor von allen gero-
deten Grundstücken oder von ehemaligen Hausplätzen, die zu Ackerland oder
Weingarten gemacht worden sind, den Zehnt erhalten soll. Der Rat fordert die
Betroffenen auf, an ihren alten Freiheiten festzuhalten.
1746 – Dienstag, den 25. Oktober
Der Rat verkostet die diesjährigen Gilden-, Kirchen- und Wallweine. Er will die
Weine preiswert verkaufen. Auf Bitten zahlreicher Baumeister und Gläubiger
wird dem Wilhelm Großgart verboten, den bei ihm eingelagerten Wein des
Hans Adam Staudinger herauszugeben oder zu verkaufen. Großgart muss
sonst für die Folgekosten aufkommen. 402
1746 – Mittwoch, den 26. Oktober
Meister Johann Huth meldet im Rat, dass aufm kleinen Sender ein abgehauener
Säumbaum liege. Er wolle diesen Stamm für 2 rtlr kaufen. Da heute nur weni-
ge Ratsmitglieder anwesend sind, wird die Entscheidung verschoben. Johann
Huth bittet den Rat auch um die Ausstellung eines Zeugnisses. Seine besten
Jahre seien vorüber. Er könne nicht mehr schwer arbeiten und dem Haushalt
nicht mehr vorstehen. Seine Frau sei bettlägerig krank. Er habe nur einen ein-
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