Page 571 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
zigen Sohn, der vor einem Jahr von den kurpfälzischen Truppen zum Kriegs-
dienst gezwungen worden sei. Da dieser von seinem Hauptmann keinen Ab-
schied in Güte erhalten habe, könne der Sohn das Land nicht mehr sicher
durchwandern. Der Rat beauftragt den Stadtschreiber, Huth darüber ein
Zeugnis auszustellen [wohl auch, damit der Sohn, ohne gefangen genommen
zu werden, durch die Grafschaft Neuenahr reisen kann]. Meister Jakob Pollig
zeigt an, dass er in diesem Jahr das Schraden für 195 gld ersteigert hat. 403
Bei dieser Auspfachtung seien 12 Viertel Wein verzehrt worden. Der Schröter-
meister Pollig erklärt, dass er das Radergeld für 4 rtlr spec übernehmen wolle.
Das ist dem Rat zu wenig. Er überlässt dann Pollig das Radergeld für 4 ½ rtlr
spec.
1746 – Mittwoch, den 2. November
Der Rat tagt zusammen mit den Achtern. Sie verlegen die Soldaten in die Nie-
der- und Ahrhut. Johann Huth erhält den am kleinen Sender liegenden Säum-
baum für 2 ½ rtlr spec. Der gefällte Baum soll nicht durch einen Bannstein,
sondern einen neuen Säumbaum ersetzt werden. Herr Paffrath verlangt wegen
der dänischen Garnison vom 22. Oktober 53 rtlr 14 alb 11 hll. Der Schöffe Sar-
torius und der Stadtschreiber sollen mit Paffrath verhandeln. Der Gildenmeis-
ter Schöffe Wolff trägt vor, er habe den Gildenwein für 16 rtlr pro Ohm ver-
kauft. Für das Fass hat er 1 rtlr erhalten. 404
1746 – Samstag, den 5. Oktober
Der Steinfelder Kellner hat von Michel Ockenfels Wein gekauft. Dem Kellner
wird befohlen, die 50 rtlr für den Wein im Arrest zu lassen, weil Ockenfels [als
Schatzheber der Niederhut] die 50 rtlr an den Regens des Laurentiner Gymna-
siums wegen der rückständigen Diepenthalischen Zinsen noch schuldig ist.
Der Stadtschreiber wird beauftragt, an den Regens zu schreiben, dass er das
Geld binnen 14 Tagen erhält. Der Regens möge von einer Klage absehen. Der
Schöffe Niederstein aus Dernau überbringt die Bitte der Frau Amtmännin zu
Saffenburg, der Rat möge den beiden Buschdelinquenten die Strafe in Höhe
von 2 Pistolen erlassen. Der Rat belässt es aber bei der festgesetzten Strafe. Da-
rauf zahlt der Schöffe Niederstein in Abschlag der Strafe 6 rtlr spec 2 alb 4 hll.
Das Geld wird für den Calvarienberg verwendet. Die zum Steinfelder Kellner
Geschickten berichten, der Kellner habe dem Ockenfels in Abschlag der Kauf-
summe schon 4 Carl d´or ausgezahlt habe. Das übrige Geld wolle der Kellner
zurückhalten und gegen Quittung der Stadt geben. Zwei kranke Soldaten wer-
den in die leerstehende Stube im Hospital bis zu ihrer Genesung eingewiesen.
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Die Feldschützen und Förster rügen.
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