Page 572 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           Der Stadtschreiber schreibt im Auftrag des Rates an den General von Wenge,
           um sich über das Verhalten des Hauptmanns von Schorlemmer zu beschwe-
           ren. Gestern hat der Rat 77 Billette für die Soldaten angefertigt. Als dann der
           Stadtschreiber sie dem Hauptmann hat überreichen wollen, hat dieser 97 Billet-
           te verlangt, obwohl kaum 60 bis 70 Soldaten anwesend sind. Die Stadt hat dem
           Hauptmann  angeboten,  bei  Zuzug  neuer  Soldaten  weitere  Billette  anzuferti-
           gen. Aber der Hauptmann ist auf dieses Angebot nicht eingegangen. Bürger-
           meister Herrestorff und Herr Alden jun. sind bei Hofrat Gruben und Frau Hof-
           rätin Stoll gewesen, um die Kapitalien zu kündigen. Hofrat Gruben hat sich ei-
           ne Bedenkzeit von 3 Tagen ausgebeten. 406
           Nach  ausführlichen  Verhandlungen  ist  Herr  Paffrath  von  seiner  Forderung
           nach 53 rtlr abgerückt. Er ist nun mit 30 rtlr zufrieden. Der Rat will ihm nun 29
           rtlr anbieten. Der zeitige Baumeister soll eine Anweisung über dieses Geld aus-
           stellen,  zuvor  aber  sollen  die  rückständigen  französischen  Lieferungsgelder
           eingezogen werden. Mit dem Meister Peter Mies schließt der Rat einen Vertrag,
           nach dem dieser mit drei Maurern an einem Gildenweinberg eine neue Mauer
           errichtet. Die Kosten in Höhe von 9 rtlr sollen aus Gildenmitteln bezahlt wer-
           den. Beim Eintritt in den Kriegsdienst des Stefan Schumacher sind 4 q Wein für
           4 gld 4 alb von den Offizieren verzehrt worden. Dieses Geld zahlt Schumacher
           nun an den Baumeister. Das Geld wird auf dem Calvarienberg verzehrt. Fritz
           Devernich erlässt der Rat wegen dessen Armut die restlichen Schulden bei der
           Gilde.  Diese  Zinsschulden  sind  hoch  gewesen.  Devernich  hat  aber  1  Ohm
           Bleichart zu 13 ½ rtlr an den Gildenmeister geliefert. 407
           Alle Bürger werden aufgerufen, ihre Rückstände aus den französischen Liefe-
           rungen, ebenso die Zinsen für die Gilde, Kirche und das Hospital zu bezahlen.

                1746 – Montag, den 7. Oktober
           Der Rat tagt zusammen mit den Achtern. Weil der Hauptmann von Schorlem-
           mer sich weigert, die Billette in der vorliegenden Anzahl anzunehmen, werden
           noch weitere 21 Billette ausgestellt. Mit Ausnahme des Bachemers erscheinen
           alle Hutenmeister. Man berät über die Weinpreise. Endlich werden die Preise
           für ein Ohm Bleichart auf 21 tlr, für ein Ohm Weißwein auf 10 tlr und der Preis
           für ein Malter Korn auf 9 gld festgesetzt. 408

           Am Donnerstag wurden die Quartiere der Soldaten durch den Schöffen Sarto-
           rius, Herrn Alden jun. und den Stadtschreiber visitiert. 19 waren nicht belegt,
           so dass diese Bürger bei der Umlage mit veranschlagt werden.

                1746 – Samstag, den 12. November
           Baumeister Großgart zahlt in Abschlag seines Rückstandes 100 rtlr cour an den
           Bürgermeister. Meister Johann Huth teilt mit, der von den Staffelern gefällte
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