Page 94 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
Das sei besser, als den Richterspruch aus Wetzlar abzuwarten. Im Übrigen rei-
se Geheimrat von Lapp nach den Feiertagen nach Wetzlar und könne das Geld
für Jung mitnehmen. Der Rat beauftragt den Stadtschreiber Herrestorff, mit
Geheimrat Lapp und Syndikus Dierath wegen der Steinfelder Sache zu spre-
chen und das Geld für den Rechtsanwalt Jung mitzunehmen.
1726 – Freitag, den 4. Januar
Der Stadtschreiber Herrestorff berichtet im Rat von seiner Unterredung mit
dem Geheimrat von Lapp und dem Syndikus Dierath. Beide raten der Stadt
dringend, mit dem Kloster Steinfeld einen Kompromiss zu suchen und den Ur-
teilsspruch des Reichskammergerichts nicht abzuwarten. Am Dreikönigstag
werde der Kommissar Kessel nach Wetzlar reisen und das Geld für den Advo-
katen Jung mitnehmen. 36
Herrestorff trägt weiter vor, der Kirchenhalfe von Eckendorf sei gestern bei
ihm gewesen und habe angegeben, dass durch das Absterben von Hans Hein-
rich Becker als kurmutigem Mann des Kirchengutes die Kurmut fällig sei. Er,
der Halfe, habe mit dem Amtsverwalter Hauptmann gesprochen. Die letzte
Kurmut sei mit 10½ rtlr bezahlt worden. Bürgermeister Herrestorff und Bau-
meister Hans Jakob Fechemer sollten deswegen mit dem Amtsverwalter
Hauptmann sprechen.
1726 – Freitag, den 11. Januar
Stadtschreiber Herrestorff präsentiert einen sehr alten Brauhauszettel. Das
Brauhausgeld davon steht noch aus. Der Lic Herrestorff soll das Geld eintrei-
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Der Baumeister Gerhard Schopp hat dreimal Käse und Kerzen auf die Ratsstu-
be geliefert. Er verlangt dafür 4 gld 14 alb 4 hll. Er soll diese Summe mit der
der Stadt noch geschuldeten Summe verrechnen. Andres Pützeler, aus Nothen
gebürtig, will vom Rat mit Frau und Kindern als Bürger aufgenommen wer-
den. Wenn der Bittsteller seine eheliche Geburt nachweisen und einen Han-
dels- und Wandelsbrief vorlegt sowie das Bürgergeld erlegt, steht einer Auf-
nahme nichts im Wege. Der Orgelmächer König aus Münstereifel zeigt an, dass
er die Orgel nicht aufschlagen kann, bevor nicht zwei Säulen verbunden mit
einem Balken in der Kirche eingebaut sind. Der Zimmermann Karl Barbier soll
die Arbeiten in den nächsten 14 Tagen erledigen. Der Stadtschreiber Her-
restorff soll nach Köln zum Syndikus Eschenbrender reisen und das Kapital
von 400 rtlr, das 1718 wegen des Kopfgeldes aufgenommen werden musste,
kündigen. 38
Die Schatzheber Thederich Ludwig, Johannes Jacobs und Anton Wolff verlan-
gen vom Rat die Zwangsvollstreckung gegen Niklas Lützelkirchen wegen un-
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